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Auf dem Sani-Pass – dem Himmel ganz nah

Der Sani-Pass zwischen dem Osten von Lesotho und Südafrika ist nichts für schwache Nerven, aber genau das macht seinen Reiz aus. Unsere Kollegin Tanja wagte sich auf die spektakuläre Passstraße. Auf ihrer abenteuerlichen Fahrt erwarteten sie atemberaubende Ausblicke, steile Serpentinen und unvergessliche Eindrücke. Wie sie den Sani-Pass erlebt hat und warum sich der Trip in luftige Höhen mehr als gelohnt hat, erzählt sie in diesem Blogartikel.

Auf zum Dach Afrikas!

Mit dem Auto den Sani Pass hinauf, Südafrika I GebecoAm Morgen erwartet uns unser südafrikanischer Guide Frank für die Fahrt durch die Ausläufer der Drakensberge. Ich beichte ihm, dass ich eigentlich kein Freund von großen Höhen und noch viel weniger von tiefen Abgründen bin. Frank versichert mir, dass er den steilen Sani-Pass schon seit vielen Jahren zu jeder Jahreszeit sicher bewältigt hat und ich unbesorgt sein kann. Er empfiehlt mir im Allradfahrzeug den Sitzplatz rechts mit der besten Aussicht. Natürlich setze ich mich prompt auf die linke Seite. Den steilen Abgrund habe ich lieber nicht direkt vor Augen.

Die Sonne tastet sich vorsichtig über das Grün der Hügel. Den südafrikanischen Grenzposten haben wir bereits passiert. Mit Spannung und etwas Skepsis erwarte ich die nächsten 8 Kilometer auf rauer Schotterpiste: 17 Serpentinen und etwa 1.300 Meter Höhendifferenz wollen überwunden werden. Wir spüren jedes Schlagloch – und mit jeder engen Kurve rückt die Welt ein Stück weiter weg.

Frank ist tatsächlich ein sehr guter und sicherer Fahrer und dazu weiß er viel zu erzählen. Nachdem ich mich zunächst auf meiner Seite ausgiebig auf schroffe Felswände und die einheimische Flora konzentriert habe, wage ich schließlich doch einen vorsichtigen Blick nach rechts und es lohnt sich: klare Sicht, blauer Himmel und die herrlich grüne Hügellandschaft – die Aussicht ist grandios!

Am Grenzposten

Schild weist auf Lesotho hin auf dem Sani Pass, Südafrika I GebecoDer Grenzübergang wirkt fast surreal inmitten der Berglandschaft. Zwei Straßenmusikanten mit selbst gebastelten Instrumenten aus Blechkanistern begrüßen uns vor dem Häuschen der Passkontrolle mit einer fröhlichen, wenn auch etwas schiefen Melodie. Jetzt nur noch den Pass stempeln lassen und schon sind wir in Lesotho – ein kleines Königreich im Hochland, abgeschieden und auf besondere Weise zeitlos.

Hier ist der Alltag entschleunigt. Hirten in traditionellen Basotho-Decken grüßen uns freundlich, Kinder winken. Die Luft ist kühl und klar.

Im Basotho Dorf

Basotho Village am Sani Pass, Südafrika I GebecoWir halten nahe der Kirche. Im Hintergrund weiden Schafe. Der freundliche Pastor Siphiwe begrüßt uns. Er betreibt neben seiner Kirche auch eine Schule für Hirtenjungen, die ohne dieses Projekt in der Abgeschiedenheit des Hochlands nur begrenzten Chancen auf Schulbildung hätten.

In einer der Rundhütten nehmen wir Platz und Siphiwe erzählt uns sehr anschaulich von seinem Land und den Traditionen der Bewohner. Auf dem Kopf trägt er den traditionellen Basotho-Strohhut. Der„ Mokorotlo“ ist das Symbol des Landes. Er hat die Form des Berges Qiloane, der auch auf der Landesflagge Lesothos zu finden ist.

Die Rundhütte heißt auf Sesotho „Mokhoro“. Wir lernen, dass sie keine Fenster hat, um in der kalten Höhenlage besser Wärme zu speichern. Das Licht kommt nur durch den oben geöffneten Teil der Tür. Diese zeigt meist nach Osten, die windabgewandte Seite.

Brot an der Kochstelle im Basotho Village, Südafrika I GebecoWir erfahren außerdem, was die Symbole auf den traditionellen Basotho-Decken bedeuten und lernen ihre unterschiedliche Trageweise kennen: Die Frauen tragen die Wolldecke oben mittig geschlossen, sodass sie jederzeit ihre Kinder stillen oder die Hausarbeit erledigen können. Die Männer schließen die Decke an der Seite, so bleibt Platz für den traditionellen Hirtenstock.

Zum Schluss dürfen wir das in unserer Mitte über dem Feuer gebackene Brot probieren. Es schmeckt fantastisch!

Lunch mit Fernblick

Highest Pub in Africa am Sani Pass, Südafrika I GebecoWir kehren ein im „Highest Pub in Africa“ auf 2.874 Metern Höhe. Außen schlicht, innen überraschend gemütlich. Eine Wand erzählt von Reisenden aus aller Welt – einige Namen sind verblasst, andere frisch geschrieben, meiner kommt jetzt dazu.

Während der Wind draußen über die Hochebene streicht, wärmen wir uns am Kaminfeuer. Mit einem Glas einheimischem Maluti-Bier stoßen wir an, genießen unser schmackhaftes Mittagessen und die behagliche Atmosphäre.

Ein Weg, der nachwirkt

Ein letzter Blick vom Sani Pass über die Landschaft, Südafrika I GebecoAuf dem Rückweg geht es ganz langsam steil hinunter, Haarnadelkurve für Haarnadelkurve. Überrascht stelle ich fest, dass meine Höhenangst völlig verschwunden ist. Ich genieße im vollen Vertrauen auf Franks Fahrkünste ganz entspannt die traumhafte Aussicht: Abgründe, Horizonte, Weite und Stille.

Der Sani-Pass bleibt als Gefühl, das noch lange nach der letzten Kurve nachschwingt. Diese einzigartige Bergstraße lässt sich nicht einfach in Bildern festhalten – man muss sie gespürt haben.

Zum Abschluss unseres abenteuerlichen Ausflugs halten wir noch kurz am kleinen Wasserfall „Fountain of Youth“. Das Wasser ist glasklar, ein Schluck aus dem Jungbrunnen kann ja nicht schaden. Ob er gewirkt hat? Wer weiß das schon.


Tanjas Ausflug zum Sani-Pass war Bestandteil dieser Reise

Südafrika - Naturzauber und Traditionen
19 TageStudienreise
Südafrika

Südafrika - Naturzauber und Traditionen

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ab € 4.395inkl. Anreise

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